Klatsche für Rot und Grün

Europawahl im Kreis: CDU gewinnt - AfD drittstärkste Kraft


Bei den Briefwählern hat es einen deutlichen Zuwachs gegeben. Das Foto entstand bei der Auszählung für den Briefwahlvorstand 16 (Gemeinde Westoverledingen I) in der BBS Leer und zeigt Wahlvorsteher Hauke Sattler (rechts) mit seinem Team Dennis Petrikat, Ines Lücht, Katrin Janßen, Anna-Lena Deutsch, Mareike Flessner und Nina Saathoff  © Foto: Ammermann
Bei den Briefwählern hat es einen deutlichen Zuwachs gegeben. Das Foto entstand bei der Auszählung für den Briefwahlvorstand 16 (Gemeinde Westoverledingen I) in der BBS Leer und zeigt Wahlvorsteher Hauke Sattler (rechts) mit seinem Team Dennis Petrikat, Ines Lücht, Katrin Janßen, Anna-Lena Deutsch, Mareike Flessner und Nina Saathoff © Foto: Ammermann

Die Europawahl hat auch im Landkreis Leer für große Ernüchterung bei den etablierten, demokratischen Parteien gesorgt: Wie auch auf Bundesebene kann die CDU den Spitzenplatz verteidigen und leicht zulegen. Die SPD und die Grünen verlieren hingegen deutlich. Der große Wahlsieger ist die AfD - auch im Rheiderland. Hier kann die SPD in den Kommunen zwar durchweg ihren Spitzenplatz verteidigen, muss aber ebenfalls kräftig Federn lassen.

Ab 18.16 Uhr trudelten die Ergebnisse auf der Leinwand im Kreishaus-Saal 2 ein. Driever meldete Vollzug. Die Augen der Anwesenden waren da noch auf die ersten Zahlen auf Bundes-Ebene gerichtet - und sorgten bei vielen für finstere Mienen. Als knapp zwei Stunden später kam das letzte Ergebnis aus dem Wahllokal »Neukamperfehn-Ost« veröffentlicht wurde, stand fest: Auch im Landkreis Leer haben SPD und Grüne eine empfindliche »Klatsche« hinnehmen müssen. Die Sozialdemokraten verlieren 3,6 Prozent gegenüber der Wahl in 2019 und landen auf Platz 2 (22 Prozent/18.073 Stimmen). Herbe Verluste müssen die Grünen einstecken: Sie rutschen um 11,7 Prozent auf 8,43 Prozent (6916 Stimmen) ab.

Die CDU kann sich über einen leichten Zuwachs von 2,96 Prozent freuen. Damit behauptet sie den Spitzenplatz im Landkreis mit 29,95 Prozent (24.563 Stimmen).

Fünfstärkste Kraft im Kreis Leer ist das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit auf Anhieb 5,53 Prozent (4538 Stimmen). Danach folgt die FDP mit 4,22 Prozent (3332 Stimmen), die in etwa ihr Ergebnis von 2019 erreicht.

Positiv: Die Wahlbeteiligung im Kreis Leer war mit 61,15 Prozent um rund 5,4 Prozent gestiegen. Stark angestiegen ist auch der Anteil der Briefwähler: Nach Kreisangaben wurden 21.121 Briefwähler gezählt. In 2019 waren es noch rund 13.000.

Gemeinde Bunde: Die SPD behält mit 29,94 Prozent (1038 Stimmen) die Nase vorn - fährt in Bunde jedoch ihre deutlichsten Verluste im Rheiderland ein. Das sind gut neun Prozent weniger im Vergleich zur vorherigen Europa-Wahl in 2019. Es folgt die CDU mit 26,42 Prozent (916 Stimmen). Das bedeutet einen leichten Zuwachs von 1,7 Prozent. Drittstärkste in der Gemeinde ist nun die AfD, die ihr Ergebnis um rund 10,4 Prozent verbessern konnte und 653 Stimmen holte (18,83 Prozent). Aus dem Stand viertbeste Partei in Bunde wurde das »Bündnis Sahra Wagenknecht« (BSW) mit 5,39 Prozent (187 Stimmen). Es folgen die Grünen mit 180 Stimmen (-7,72 Prozent). Erfreulich: Die Wahlbeteiligung lag bei 61,23 Prozent (plus 4,6 Prozent).

Gemeinde Jemgum: In Jemgum kann die SPD (27,96 Prozent) die Spitze knapp gegenüber der CDU verteidigen (26,11 Prozent). Allerdings verlieren die Sozialdemokraten gegen 2019 rund 7,5 Prozent. Die CDU nimmt leichte Einbußen hin. Auch in Jemgum schiebt sich die AfD auf Platz 3 mit einem Ergebnis von 16,93 Prozent (339 Stimmen). Damit hat sie ihr Ergebnis gegenüber der vorherigen Europawahl verdoppelt.

Die Wahlbeteiligung in Jemgum stieg um rund sieben Prozent auf 68,84 Prozent.

Stadt Weener: In der Rheiderland-Stadt verliert die SPD (26,27 Prozent/1889 Stimmen) ihren Spitzenplatz an die CDU (27,87 Prozent/2004 Stimmen). Die AfD kommt mit 19,79 Prozent (1423 Stimmen) auf Rang 3. Das ist ein Zuwachs von über zehn Prozent. Die Grünen sacken in Weener um 9,74 Prozent auf 6,04 Prozent (434 Stimmen) ab.

Die Wahlbeteiligung in Weener lag bei 59,94 Prozent und damit fast 6,5 Prozent als in 2019.

Weitere Analysen, Ergebnisse sowie Stimmen zur Wahl gibt es auf www.rheiderland.de und am Dienstag in der RZ.