Austretendes Chlorgas sorgt für Großeinsatz der Feuerwehr
80 Einsatzkräfte im Schwimmbad "De Baalje" in Aurich - Bad ist bis auf weiteres geschlossen
Der Austritt von Chlorgas hat am Dienstagabend für einen Großeinsatz der Feuerwehr im und um das Auricher Schwimmbad "De Baalje" am Ellernfeld gesorgt. Mitarbeiter hatten das Entweichen des Gases gegen 20.50 Uhr festgestellt und daraufhin den Notruf gewählt. Zu dieser Zeit herrschte in einigen Bereichen des Bades noch Betrieb. Rund 80 Einsatzkräfte waren an dem circa viereinhalb Stunden andauernden Einsatz beteiligt. Verletzt wurde durch den Chlorgasaustritt glücklicherweise niemand.
Wann das Bad wieder öffnen kann, ist unklar. „Aufgrund eines technischen Defektes ist das gesamte Schwimmbad inklusive Freibad und die Sauna bis auf Weiteres geschlossen!“ heißt es auf der Internetseite des Bades. Das Freizeitbad „De Baalje“ wurde im Mai 2013 eröffnet.
Gestern liefen umfangreiche Reinigungsarbeiten im Bad, wie Aurichs Bürgermeister Horst Feddermann der RZ auf Anfrage mitteilte. „Sobald alle Arbeiten erledigt sind, wird das Bad wieder eröffnet.“ Zur Ursache des Schadens konnte er keine Angaben machen. „Ein Behälter aus dem Lager des Bades, der nicht an das System angeschlossen war, war nicht in Ordnung“, war laut Feddermann das aktive System des Bades nicht von dem Schaden betroffen.
Ein Mitarbeiter hatte gegen 21 Uhr bei einem Rundgang bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Auch die Warnanlage für Chlorgas schlug an. Das Bad wurde evakuiert. Saunagäste und einige Taucher, die sich noch im Schwimmbad befanden, sowie die Mitarbeiter mussten das „De Baalje“ umgehend verlassen. Das Gelände wurde weiträumig gesperrt.
Chlorgas wird benötigt, um das Wasser zu desinfizieren. Es wird als Flüssiggas in mehreren Behältern geliefert und gelagert. Warum genau ein Schaden entstand und wer daran Schuld hat, ist noch unklar. Der Schaden blieb gering, weil das Leck rechtzeitig vom Personal bemerkt und von den Einsatzkräften behoben worden ist.
Eine erste Erkundung der Feuerwehr bestätigten den Chlorgasaustritt aus einem Nebengebäude des Schwimmbads rasch. Kurz darauf eintreffende Spezialkräfte des bei der Feuerwehr Sandhorst stationierten Gefahrgutzuges rüsteten sich mit Chemikalienschutzanzügen aus, um Messungen vornehmen und die Leckage ausfindig machen zu können. Unterstützt wurden diese Maßnahmen zusätzlich durch Kräfte des ABC-Zuges des Landkreises Aurich aus Osterhusen.
Nachdem ein Leck an dem Ventil eines Chlorgastanks lokalisiert worden war, hielten die Einsatzkräfte Rücksprache mit einer Fachfirma. Letztendlich entschied man sich zum Auswechseln des defekten Ventilverschlusses. Im Anschluss daran vorgenommene Messungen ergaben, dass kein weiteres Chlorgas austrat, sodass die Gefahrenlage nach gut dreistündigem Einsatz vor Ort gebannt war.