Der telefonische Erstkontakt der Betrüger mit dem Leeraner erfolgte laut Polizei am Dienstag zwischen 10 und 14 Uhr über die Festnetznummer des Opfers. Hier wurde der Betrug von einer angeblichen Polizeibeamtin mit einer schockierenden Geschichte eingeleitet: Die Tochter des 65-Jährigen soll einen schweren Unfall verursacht und dabei eine schwangere Frau getötet haben. Im weiteren Verlauf des Telefongesprächs gab sich dann einer der Betrüger als Staatsanwalt aus. Er drohte dem Opfer mit einer mehrjährigen Haftstrafe für die Tochter und verlangte eine höhere fünfstellige Summe als Kaution. 

Dabei gelang es den Betrügern, die Mobiltelefonnummer des Opfers zu bekommen und damit den Druck dauerhaft aufrecht zu erhalten. So begleitete der Anruf auf seinem Handy das Opfer auch zur Bank und zum anschließenden Übergabeort des Bargeldes in Papenburg. 

“Als Übergabeort wurde zuerst die  Adresse des Amtsgerichtes Papenburg angegeben, wohl um mit dieser Adresse die Echtheit des Anrufes zu untermauern”, so die Polizei. Während der Fahrt wurde der 65-Jährige über sein Mobiltelefon an eine Adresse in der Nähe des Marienkrankenhauses in der Nähe der Volkshochschule geleitet. Dort übergab der Mann das Geld dann einem der Betrüger, der wie folgt beschrieben wird: Etwa 175 Zentimeter groß und schlank, etwa 40 bis 50 Jahre alt, der Unbekannte trug eine Mütze.

Die Polizei sucht jetzt Zeugen, die am Übergabeort am 25. November in der Zeit zwischen 13.15 Uhr und 13.52 Uhr auffällige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise nehmen unter anderem die Polizeidienststellen in Leer und Papenburg entgegen.