Eigener Strom bald auch für den Firmen-Fuhrpark

„Wir haben in den zehn Jahren sehr oft an- und umgebaut“, so Matthias Sap, Geschäftsführer des Sanitätshauses Sap. Vor vier Jahren wurde das Lager um Container erweitert, um zusätzliche Flächen zur Verfügung zu haben. „Im nächsten Jahr bekommen wir eine Bettenausstellung“, sind weitere Erweiterungen geplant. Aktuell wird gerade durch einen Umbau die Betriebsfläche um 200 Quadratmeter vergrößert.

Auf dem Dach des Firmengebäudes wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert. „Wir produzieren den Strom selbst, den wir am Tag verbrauchen.“ Der nächste Schritt ist bereits geplant. „Wir bekommen jetzt Elektro-Tankstellen“, sind insgesamt drei Ladepunkte auf dem Firmengelände geplant. Auch im Fuhrpark wird sich etwas ändern. „Es geht in Richtung E-Auto.“ Das erste Elektrofahrzeug ist bereits im Einsatz. „Wir schaffen erst die Infrastruktur und dann kaufen wir die Autos“, so Matthias Sap zu den Plänen für 2024.

Auch in Computer für den Bereich 3D-Technik wurde in den vergangenen Jahren investiert. „Wir scannen die Leute nach Möglichkeit ein für die Versorgung mit Orthopädischen Hilfsmitteln. Wir können jetzt komplette Orthesen mit dem 3D-Drucker herstellen.“

„Die Möglichkeiten sind hier schier endlos“, ist Matthias Sap begeistert von der Technik. Im herkömmlichen Verfahren wurden Orthesen früher gegossen, jetzt lässt sich ihre Festigkeit oder Weichheit vorher genau festlegen, bevor der 3D-Drucker startet. Ein weiterer Vorteil: „Ich habe viel weniger Müll“, denn auf Gussformen wird natürlich verzichtet. Die Firma Sap nutzt eine 3D-Druck-Anlage in Quakenbrück zusammen mit mehreren anderen Firmen.

Technischen Neuerungen gegenüber ist man im Sanitätshaus Sap immer aufgeschossen. „Alles, was handwerklich gefertigt wird, ist arbeitsintensiv“, ist die Erfahrung von Matthias Sap. „Man muss gucken, dass man sich in die richtige Richtung weiter entwickelt.“   

Das erste Geschäft des Sanitätshauses Sap wurde im Gebäude des Klinikums in Leer eingerichtet, vor 15 Jahren folgte dann ein Geschäft im Krankenhaus Rheiderland in Weener. Aktuell ruht hier der Betrieb. „Im Januar wird unser Geschäft im Krankenhaus Rheiderland wieder geöffnet sein. Wir überlegen noch, ob die Neuausrichtung dabei in Richtung Beratungszentrum geht.“

Das Krankenhaus Rheiderland spielte durchaus eine Rolle bei der Entscheidung, den Firmensitz des Sanitätshaus nach Weener zu verlegen. „Die Nähe zum Krankenhaus war schon entscheidend.“ 

 Aktuell sind vier Angestellte in Leer tätig, das Geschäft soll nach der Fertigstellung des Neubaus auf dem Klinikum-Gelände in dieses Gebäude umziehen und dann vergrößert und modernisiert werden.

In zehn Jahren hat sich das Sanitätshaus schnell entwickelt 

Seit zehn Jahren hat das Sanitätshaus seinen Standort jetzt im Gewerbegebiet an der Industriestraße am Stadtrand von Weener. Damals kaufte die Firma ein 5000 Quadratmeter Grundstück, um den neuen Firmensitz mitsamt einer Halle für Produktionszwecke zu errichten. „Wir können in der Halle auch selbst als handwerklicher Betrieb etwas produzieren“, so Geschäftsführer Matthias Sap.

„Ich wollte nicht nur im konfektionären Bereich aktiv sein, sondern selbst produzieren. Wir bieten dabei das komplette Spektrum der Orthopädie an“, darunter Orthesen, die Gliedmaßen unterstützen, oder Prothesen, die fehlende Gliedmaßen ersetzen. „Es gibt Bereiche, da sollte man die Versorgung so ortsgebunden machen wie möglich“, setzt das Sanitätshaus dabei auf die Nähe zu seinen Kunden.

Bereits ein Jahr nach dem Umzug in den neuen Firmensitz an der Industriestraße kam der Bereich Schuhtechnik mit dazu. Dieser Bereich ist mittlerweile voll ausgelastet. „Unser Kundeneinzugsbereich umfasst den Landkreis Leer und darüber hinaus.“

 „Unsere Firma hat sich in den zehn Jahren schnell entwickelt, damit haben wir gar nicht gerechnet.“ Mittlerweile sind auch ergonomische Arbeitsplätze für die insgesamt zwölf Mitarbeiter des Sanitätshauses eingerichtet worden.

Gegründet wurde das Sanitätshaus von Jutta und Johannes Sap, heute stehen ihre beiden Söhne Matthias als Geschäftsführer und Christian als Mitinhaber neben Jutta Sap an der Spitze des Familienunternehmens. Die Familie Sap stammt aus Holthusen und verlegte damit vor zehn Jahren den Hauptsitz ihres Unternehmens aus Leer ins Rheiderland nach Weener. Seit 2022 firmiert das Sanitätshaus als Gesellschaft bürgerlichen Rechts.